DIH SÜD GmbH
Geschäftsführung: Martina Eckerstorfer & Mag. Stefan Schafranek
Leonhardstraße 59
8010 Graz
https://www.dih-sued.at
#SuccessStory: Know-how-Nahversorger für die Digitalisierung
Derzeit sechs „Digital Innovation Hubs“ (DIHs) unterstützen mit ihrer Expertise und Infrastruktur österreichische Klein- und Mittelbetriebe bei der Digitalisierung. Was die DIHs konkret leisten, zeigt das Beispiel des 2021 eröffneten „DIH Süd“.
2018 wurde das Programm „Digital Innovation Hubs“ auf Initiative des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) ins Leben gerufen. Gemeinsam mit der Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung unterstützt das BMAW die Einrichtung der Digital Innovation Hubs in Österreich. Für das professionelle Programm-Management ist die FFG verantwortlich.
Mittlerweile agieren sechs Zentren in ganz Österreich als digitale Innovations-Nahversorger für KMU. Der Digital Innovation Hub Süd (DIH Süd) ging aus der zweiten Ausschreibung des DIH-Programms hervor und startete 2021 als bundesländerübergreifendes Joint Venture zwischen der Kärntner BABEG (Kärntner Betriebsansiedlungs- und Beteiligungsgesellschaft m.b.H.) und der steirischen Forschungsgesellschaft JOANNEUM RESEARCH. Insgesamt sind im DIH Süd über 20 Partner in der Steiermark, Kärnten, Osttirol und dem Burgenland aktiv: von Universitäten und Fachhochulen bis Forschungseinrichtungen und Gründerzentren, dazu kommen noch zehn Multiplikatoren, darunter Tech-Cluster, Industriellenvereinigung und die Wirtschaftskammer.
Möglichkeiten der Digitalisierung aufzeigen
„Unsere grundlegende Arbeit besteht darin, den KMU zu erklären, welche Potenziale die Digitalisierung für sie bietet“, sagt Martina Eckerstorfer, die gemeinsam mit Stefan Schafranek die Geschäftsführung des DIH Süd innehat. Da sich viele Unternehmen nicht vorstellen können, welche Möglichkeiten die Digitalisierung bietet, werden bei Präsentationen Best-Practice-Beispiele vorgestellt. So etwa ein Projekt, wo zwei Kärntner und ein Osttiroler Instrumentenbauer gemeinsam daran getüftelt haben, ob und wie sich 3D-Druckverfahren in der Optimierung von Instrumenten einsetzen lassen. Den 3D-Druck konnten sie im Smartlab Carinthia der FH Kärnten durchführen. In der Steiermark bietet die FH Joanneum „Penetration Test Trainings“ für KMU an: Firmen können ihre IT-Sicherheit in kontrollierter Umgebung auf die Probe stellen. In der „Smartfactory“ der TU Graz wiederum haben Lebensmittelproduzenten Gelegenheit, Automatisierungsschritte im Produktionsprozess zu erproben. Und die Uni Klagenfurt bringt Betrieben aus dem Beherbergungs- und Gastgewerbe das Potenzial digitaler Geschäftsmodelle nahe. Dabei geben "Digital Natives", nämlich Schülerinnen und Schüler der Tourismusschulen, den Betrieben wertvolle Inputs. Eine weitere sehr erfolgreiche Initiative im Bereich der Datenanalyse und der richtigen Verwendung von Daten, die in Betrieben anfallen, wurde von JOANNEUM RESEARCH durchgeführt.
Der Trompetenbauer Anton Possegger erprobte Bauteile aus dem 3D-Drucker – eines der Best-Practice-Beispiele des DIH Süd. Foto: Anton Possegger
2023 starten Workshopreihen für verschiedene Branchen
„Der Grad der Digitalisierung ist sehr stark abhängig von den Branchen, in denen die KMU tätig sind“, sagt Stefan Schafranek. „Wir haben bereits viele KMU, die schon digifit sind. Aber der Anteil derer, die noch digitalisierungsfern sind, ist nach wie vor größer. Prinzipiell haben wir noch eine große Aufgabe vor uns.“ Nach der Aufbau- und Informationsphase des DIH Süd wurden 2022 neue Formate entwickelt, um KMU je nach Branche gezielt anzusprechen. Als sehr erfolgreich erwies sich das niederschwellige „Wirtschaftsfrühstück“, das gemeinsam mit der Wirtschaftskammer ausgerichtet wird, die sich bei vielen Veranstaltungen DIH Süd als wichtiger Kooperationspartner einbringt.
An diese Erstinformation knüpfen vertiefende Formate an. So wird es 2023 branchenspezifische Workshopreihen geben: „Die digitale Werkzeugkiste für die Baubranche“ des DIH Süd startet im Jänner 2023 und wird bis März in neun Modulen die vielfältigen Einsatzgebiete der Digitalisierungen für die Baubranche aufzeigen: von Virtueller Realität bis hin zur Robotik. Ab März steht dann die „Digitale Werkzeugkiste für die Metallbranche“ an, und weitere sollen im Lauf des Jahres folgen.
„Wir wollen damit konkrete Möglichkeiten aufzeigen, wie die Digitalisierung Unternehmen in diesen Branchen unterstützen kann, effizienter zu arbeiten, aber auch zum Beispiel dabei, Energie einzusparen oder nachhaltiger zu arbeiten“, führt Martina Eckerstorfer aus. Ein weiterer Schwerpunkt wird 2023 auf der Entwicklung von Schwerpunktprojekten liegen, wo die Partner Module und Tools zur Digitalisierung erarbeiten, die dann den KMU zur Verfügung gestellt werden.
120 Veranstaltungen mit über 2.000 Teilnehmern
Bisher hat das DIH Süd über 120 Veranstaltungen mit über 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern abgehalten. Thematisch ist der Innovation-Hub in Südösterreich sehr breit aufgestellt, das Spektrum reicht von Produktion und Fertigung über Sicherheit, Data Science und digitalen Geschäftsmodellen bzw. -prozessen bis hin zu Logistik und Human Ressources als übergreifendes Thema. “Die Themen sind sehr stark miteinander verschränkt“, sagt Stefan Schafranek. „Ein großes Asset unserer Partner ist, dass sie das Know-how haben, die Digitalisierungsthemen übergreifend behandeln zu können. Wir versuchen im DIH Süd, auch unsere Partner untereinander zu vernetzen und gemeinsam mit ihnen Angebote zu entwickeln.“
Mehr erreichen durch gemeinsames Auftreten
KMU können im Rahmen des DIH-Netzwerks nicht nur auf Informationen zugreifen, sondern auch die Labors und andere Infrastruktur der Partner für Innovationsprojekte nutzen – und dies kostenfrei. Stefan Schafranek: „Wir sind ausfinanziert und möchten alles, was möglich ist, mit bestehenden Initiativen kombinieren. Es hat wenig Sinn, das Rad immer neu erfinden zu wollen. Viel besser ist es gemeinschaftlich aufzutreten, dadurch lässt sich viel mehr erreichen.“